https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/issue/feed Protokolle zur Bibel 2022-12-22T11:30:50+01:00 Agnethe Siquans agnethe.siquans@univie.ac.at Open Journal Systems <p>„Protokolle zur Bibel“ ist eine bibelwissenschaftliche Fachzeitschrift, die von der Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten (argeass.at) herausgegeben und von Dr. Veronika Burz-Tropper, Dr. Antonia Krainer, Dr. Agnethe Siquans und Dr. Werner Urbanz betreut wird. Die Beiträge gruppieren sich zum einen um die Themenschwerpunkte der Jahrestagungen der Arbeitsgemeinschaft. Zum anderen sind auch allgemeine Einreichungen aus der Bibelwissenschaft und benachbarten Disziplinen willkommen.</p> https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/7728 Die Schöpfungswerke des Gottessohns. Zur Relevanz der Septuaginta-Bezüge in Mk 7,37 2022-12-22T11:02:02+01:00 Simon Bellmann simon.bellmann@evtheologie.uni-giessen.de <p>Die bisherige Forschung zur Wundererzählung in Mk 7,31–37 hat nachgewiesen, dass die Perikope von zentraler Bedeutung für die markinische Jesusdarstellung ist. Eine intertextuelle Untersuchung zu Mk 7,37 zeigt nun, dass dieser Vers verschiedene Bezüge auf Septuaginta-Texte enthält: Gen 1,31 – das Lob der Schöpfungswerke – und verschiedene Jesaja-<br>Stellen, in denen Gottes eschatologisches Heilshandeln an seiner Schöpfung imaginiert wird. Mittels dieser intertextuellen Verweise ermöglicht der Evangelist seinen Rezipientinnen und Rezipienten, den heilenden Jesus als eine Figur zu lesen, deren Wirken mit dem Wirken Gottes, des Schöpfers, vergleichbar ist. Darin zeigt sich, so die These des Beitrags, dass die<br>markinische Darstellung des Gottessohns auch mit schöpfungstheologischen Implikationen arbeitet und eine schöpfungstheologisch sensible Lektüre des Evangeliums nahelegt.</p> 2022-12-22T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2022 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/7729 Janus Parallelism in the Song of Songs. Polysemes, Homonyms, and Phonological Wordplays 2022-12-22T11:10:02+01:00 Stefan Fischer stefan.fischer@univie.ac.at <p>Im Hohenlied Salomos ist die Polysemie ein häufiges poetisches Mittel. Obwohl eine Anzahl von Janus-Parallelismen im Hohenlied aufgezeigt worden ist, fehlt es an einer systematischen Einordnung. Diese Studie wendet eine einheitliche und differenzierte Terminologie an und sorgt für ein genaueres Verständnis des Janus-Parallelismus in seinen verschiedenen<br>Funktionen. Einige Wörter sind nicht nur mehrdeutig, sondern beziehen sich auf verschiedene Wurzeln mit denselben Konsonanten, andere erfordern eine andere Vokalisierung als im masoretischen Text. Es wird zwischen Polysemen und Homonymen unterschieden, wobei Homographen und Homophone Untergruppen der Homonyme sind. Auch ein Sonderfall der Homonymie, Autoantonyme, wird untersucht. Es wird vorgeschlagen, dass ein Janus jeweils so positioniert ist, dass er im Leseprozess vor- und zurückweisend auf die Zeilen oder Sinnabschnitte des Verses bezogen ist, so dass sein Verständnis von den vorangehenden und nachfolgenden poetischen Zeilen abhängt und eine Schlüsselfunktion für die Verknüpfung der poetischen Abschnitte einnimmt.</p> 2022-12-22T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2022 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/7730 Urheber droht mit Plage (Offb 22,18–19). Zur Funktion von Krankheiten und Katastrophen in der Johannesoffenbarung und im Corpus defixionum 2022-12-22T11:17:03+01:00 Michael Hölscher michael.hoelscher@uni-mainz.de <p>Die Johannesoffenbarung (Offb) läuft mit den Plagen (πληγαί), die in den sich steigernden Siebener-Zyklen inszeniert werden, auf die große Katastrophe schlechthin zu, die Vernichtung der „großen Stadt“ Babylon. Mit dem Doppelfluch (Offb 22,18–19) werden die in den Siebener-Zyklen geschilderten Krankheiten und Katastrophen schließlich auf die textexterne Situation angewendet, also auf diejenigen, die in unerwünschter Weise mit dem Text und/oder seiner Botschaft verfahren. Der Beitrag geht – ausgehend von Offb 22,18–19 – zum einen der literarischen Funktion der Plagen nach, untersucht sie zum anderen aber auch vor dem Hintergrund des Ritualkomplexes um die Fluchtafeln (defixiones), in denen der Wunsch nach körperlicher Schädigung der Feinde ebenfalls eine Rolle spielt. Durch den Vergleich werden schließlich spezifische erzählerische Akzente der Offb sichtbar. Die Machtworte der Offb – wie Fluch und Seligpreisung – scheinen mitten in die Alltagswelt der&nbsp; Adressatinnen und Adressaten hineinzusprechen und sie in ihrem Vertrauen auf Gott und seine Gerechtigkeit zu bestärken.</p> 2022-12-22T00:00:00+01:00 Copyright (c) 2022 Protokolle zur Bibel