Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb <p>„Protokolle zur Bibel“ ist eine bibelwissenschaftliche Fachzeitschrift, die von der Arbeitsgemeinschaft der Assistentinnen und Assistenten (argeass.at) herausgegeben und von Dr. Veronika Burz-Tropper, Dr. Antonia Krainer, Dr. Agnethe Siquans und Dr. Werner Urbanz betreut wird. Die Beiträge gruppieren sich zum einen um die Themenschwerpunkte der Jahrestagungen der Arbeitsgemeinschaft. Zum anderen sind auch allgemeine Einreichungen aus der Bibelwissenschaft und benachbarten Disziplinen willkommen.</p> de-DE agnethe.siquans@univie.ac.at (Agnethe Siquans) ojs.ub@univie.ac.at (OJS Helpdesk) Fri, 12 Apr 2024 10:57:29 +0000 OJS 3.2.1.3 http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss 60 „Raum erkunden / Exploring Space“. Editorial https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8669 <p>„Raum erkunden / Exploring Space“. Editorial</p> Carolin Neuber Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8669 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Framing Space. Determining the Meaning of Space-Related Biblical Hebrew Lexemes https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8670 <p>Dieser Beitrag will die Kluft zwischen raumbezogenen Ansätzen für biblische Texte und lexikalischer Semantik überbrücken. Er führt die Frame-Semantik in die Diskussion ein, eine Theorie der kognitiven Linguistik, die bereits zur Bedeutungsermittlung biblisch-hebräischer Lexeme verwendet wurde. Als Testfall werden Verben mit den Wurzeln פרד und בדל („trennen“) untersucht. Die unterschiedlichen Bedeutungen dieser Verben werden dann den verschiedenen „Räumen“, wie sie von Lefebvre und Soja definiert wurden, zugewiesen. Der Beitrag plädiert für eine Kombination von etablierten raumbezogenen Ansätzen mit Methoden der kognitiven Linguistik.</p> Carsten Ziegert Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8670 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Contexts of Ancient Rural Landscapes Creating Human Culture and Language https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8671 <p>Dieser Beitrag verfolgt zwei Hauptziele: Erstens soll die Rolle des natürlichen Raums bei der Entstehung anthropologischer Prototypen und bei der Festlegung universeller Einstellungen unter Verwendung des theoretischen Rahmens der Semiotik beschrieben werden; zweitens soll argumentiert werden, dass das kognitive Verhalten der Menschheit von einer gemeinsamen Weise der Interaktion mit der Natur abhängt, anstatt auf soziale Stereotypen beschränkt zu sein. Landschaften sind ein Rahmen für kulturelle Konstruktionen und anthropologisches Verhalten, kollektiv und individuell. In diesem Sinne begünstigen Landschaften die Konstruktion kultureller Archetypen und können durch Analogie in eine symbolische Sprache übersetzt werden. Diese Sprache erleichtert komplexe Ausdrucksformen, erklärt die Natur und zeigt gleichzeitig alltägliche Phänomene in verdichteter und unveränderlicher Form. Jede sichtbare Komponente einer Landschaft ist potenziell ein Motor für die Konstruktion von Bedeutung, d. h. die empirische Erfahrung mit Wetter, Gelände, Fauna und Flora erzeugt Bedeutungszeichen,<br>die sich später in der kulturellen Matrix einer Kultur niederschlagen. In diesem Sinne ist der landwirtschaftliche Kontext die Hauptquelle für abstrakte Sprache in sesshaften Kulturen des Mittelmeerraums und Mesopotamiens. Die in dieser Arbeit angewandte Methodik zielt darauf ab, die leisen Stimmen der Vergangenheit durch die Analyse von nicht verwandten sumerischen und römischen Textquellen wie dem sumerischen Text Inana B oder den Georgica von Vergil zu hören. Sie wird verwendet, um die symbolische Sprache dieser Texte in „Bedeutungszeichen“ aufzuschlüsseln und aus diesem Prozess heraus die ursprüngliche Landschaft zu beschreiben, die sie inspiriert hat. Anhand anthropologischer/linguistischer Belege zeigt sich, dass zwei räumlich und zeitlich nicht miteinander verbundene kulturelle Kontexte gemeinsame kulturelle Merkmale aufweisen können. Solche parallelen Merkmale ergeben sich aus ähnlichen anthropologischen Erfahrungen in der natürlichen ländlichen Welt und aus dem Einfluss wirtschaftlicher Aktivitäten auf das tägliche Leben der antiken Menschen.</p> Nelson Henrique da Silva Ferreira Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8671 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Exploring the Wilderness in the Book of Numbers https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8672 <p>Als eine Untersuchung raumbezogener Methoden stellt dieser Artikel das Konzept der „Welt des Textes“ mit Bezug auf das Buch Numeri auf den Prüfstand. Es wird mit einem loseren Verständnis von Setting als Bezugsfeld kontrastiert, welches in Verbindung mit erzählenden Sammlungen verwendet worden ist. Numeri kann als eine Sammlung mit einem losen erzählerischen Rahmen über Israels Wanderung durch die Wildnis beschrieben werden. Darum ist Setting als Bezugsfeld besser geeignet, um Raum in diesem Buch zu konzeptualisieren, als nach der „Welt“ von Numeri zu suchen. Dies wird anhand von zwei Fallstudien gezeigt, in welchen die beiden Zugänge verglichen werden. Eine betrifft die hohe Anzahl des Volkes am Beginn von Numeri zusammen mit dem Setting der Wildnis, wobei gezeigt wird, dass diese Zahlen nicht „faktisch“ in einer Welt der Wildnis verstanden werden wollen, sondern als theologisches Konstrukt in Verbindung mit dem Heiligtum. Die andere betrifft die verwirrenden Angaben zur Reiseroute, wobei gezeigt wird, dass diese sich nicht zu einem logischen Weg durch die Wildnis zusammenfügen, sondern ihre Funktion in den Erzählpassagen erfüllen, zu denen sie gehören.</p> Josef Forsling Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8672 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Spatial Conceptualization and the Imagery of Space in the Rahab Story https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8673 <p>Dieser Artikel untersucht die Raumkonzepte in der Erzählung von Rahab (Jos 2 u. Jos 6). Die Erzählung legt großes Gewicht auf Raumbilder, einschließlich räumlicher Begriffe aus drei zentralen Kategorien: Rahabs Haus, der Raum der Stadt und Bezüge auf Räume außerhalb der Stadt. Es wird gezeigt, dass der Raum des Hauses für Inklusion und Sicherheit steht; der Raum der Stadt für die Gesellschaft und das Recht; und der externe Raum für Gesetzlosigkeit und Gefahr. Zusätzlich erwähnt der Text mehrere liminale Räume, wie die Stadtmauer, die Stadttore, Rahabs Tür und ihr Fenster. Auch die Liminalität, die durch diese Räume repräsentiert wird, spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung. Aspekte des physischen Raumes, des wahrgenommenen Raumes und des liminalen Raumes werden ebenso besprochen wie deren Auswirkungen auf die Charakterisierung der Figuren und ihre Handlungen.</p> Hana Cohen Yadan Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8673 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Stadt, Land, Felsspalte https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8674 <p>Geografie und Soziologie haben in den letzten Jahrzehnten ein Konzept von Raum entwickelt, welches sich von der starren, homogenen und unbelebten Vorstellung verabschiedet hat. Raum wird nun als belebter Raum verstanden, der von seinen Subjekten konstituiert und verwandelt wird. Diese handlungsorientierte Vorstellung rückt Raumbetrachtungen in die Nähe ethischen Denkens, welches auf topografische Verortungen angewiesen ist. Als fiktiver Raum gelten diese Vorstellungen auch für die in biblischen Erzählungen beschriebenen Räume. Einen solchen Raum bezeichnen die Erzählungen um den Helden Simson. Dieser schwankt zwischen Assimilation und Eroberung des Grenzgebiets zwischen Israeliten und Philistern, tritt aber schließlich als Eroberer auf, der die Feinde in ihrer Heimat erheblich dezimiert. Dies zeigt die große Problematik auf, eine solche Ethik in die heutige Zeit zu übertragen.</p> Sebastian Kirschner Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8674 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000 Raumerkundungen in der poetischen Literatur der Hebräischen Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8675 <p>Ausgehend von den Erkenntnissen des Spatial Turns werden in diesem Beitrag drei metaphorische Räume erkundet, die sich in der poetischen Literatur der Hebräischen Bibel finden: der Raum des Todes, der Raum des Körpers und der Raum der Gottesbeziehung. Diese Räume entstehen meist unbewusst beim Lesen. Erst wenn diese Räume bewusst erkundet werden, kann der poetische Text der Hebräischen Bibel (Ijobbuch und Psalmen) seine volle Wirkung entfalten.</p> Marlen Bunzel Copyright (c) 2024 Protokolle zur Bibel https://www.protokollezurbibel.at/index.php/pzb/article/view/8675 Fri, 12 Apr 2024 00:00:00 +0000