Übermensch im Weinberg des Herrn. Betrachtungen zu Mt 20,1-16

Autor/innen

  • Christian Göbel

Abstract

Die Aufnahme von Nietzsches Begriff des Übermenschen, der hier als ethisches Konzept gedeutet wird - als Postulat der ethischen Selbstverantwortung des Menschen nach dem Tod des moralischen Gottes -, ermöglicht einen neuen Blick auf Jesu Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Jesus scheint darin von Christinnen und Christen gleichsam eine Haltung einzufordern, die man als einen "christlichen Übermenschen" bezeichnen könnte. Denn angesichts des genuin christlichen Gottesbildes der bedingungslosen Liebe - deren Zentralgleichnis Mt 20,1-16 wird - gilt es nun auch von Christinnen und Christen, das Ende des moralischen Gottes auszuhalten, d.h. die Tatsache, dass durch religiösen Eifer und moralisches Tun kein "Mehr" an Heils-Lohn zu verdienen ist, weil die liebende Errettung des Vater-Gottes nur immer schon allen Menschen geschenkt sein kann.

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Veröffentlicht

2016-09-14

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Artikel