Weisheitliche Krisenbewältigung bei Hermann Hesse und in der alttestamentlichen Weisheitsliteratur

Autor/innen

  • Franz Böhmisch

Abstract

Hermann Hesse, der "Literat der Krise", hat in seinen Romanen seine eigenen persönlichen Krisenerfahrungen ebenso wie die kisenhaften Umbrüche seiner Zeit verarbeitet und mit dem Konzept des Weisen aus der indischen und chinesischen Weisheit, der im Einverständnis mit der Einheit aller Gegensätze lebt und stirbt, beantwortet. Auch die jüngere biblische Weisheitsliteratur (Koh, Sir, Weish) reflektiert die Krisis, durch die sie hindurchgeht, indem sie die Gegensätze des Lebens durcharbeitet, an denen tradierte Weisheitslehren fraglich werden. Während Kohelet in Relativierungsketten mit Hilfe polarer Strukturen zu einer letzten Alternative Windhauch vs. Glück kommt und das Glück als von Gott geschenkten Anteil am Leben empfiehlt (carpe diem), entwickelt Ben Sira die alttestamentliche Außenseiterposition von der gottgewollten polaren Einheit der Gegensätze in der Schöpfung.

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Veröffentlicht

2016-09-14

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