Contexts of Ancient Rural Landscapes Creating Human Culture and Language

Applying Semiotics for Finding Universal Language in Unrelated Sources

Autor/innen

Schlagworte:

Ancient Landscapes, Sumerian Culture, Roman Culture, Agriculture, Inana B

Abstract

Dieser Beitrag verfolgt zwei Hauptziele: Erstens soll die Rolle des natürlichen Raums bei der Entstehung anthropologischer Prototypen und bei der Festlegung universeller Einstellungen unter Verwendung des theoretischen Rahmens der Semiotik beschrieben werden; zweitens soll argumentiert werden, dass das kognitive Verhalten der Menschheit von einer gemeinsamen Weise der Interaktion mit der Natur abhängt, anstatt auf soziale Stereotypen beschränkt zu sein. Landschaften sind ein Rahmen für kulturelle Konstruktionen und anthropologisches Verhalten, kollektiv und individuell. In diesem Sinne begünstigen Landschaften die Konstruktion kultureller Archetypen und können durch Analogie in eine symbolische Sprache übersetzt werden. Diese Sprache erleichtert komplexe Ausdrucksformen, erklärt die Natur und zeigt gleichzeitig alltägliche Phänomene in verdichteter und unveränderlicher Form. Jede sichtbare Komponente einer Landschaft ist potenziell ein Motor für die Konstruktion von Bedeutung, d. h. die empirische Erfahrung mit Wetter, Gelände, Fauna und Flora erzeugt Bedeutungszeichen,
die sich später in der kulturellen Matrix einer Kultur niederschlagen. In diesem Sinne ist der landwirtschaftliche Kontext die Hauptquelle für abstrakte Sprache in sesshaften Kulturen des Mittelmeerraums und Mesopotamiens. Die in dieser Arbeit angewandte Methodik zielt darauf ab, die leisen Stimmen der Vergangenheit durch die Analyse von nicht verwandten sumerischen und römischen Textquellen wie dem sumerischen Text Inana B oder den Georgica von Vergil zu hören. Sie wird verwendet, um die symbolische Sprache dieser Texte in „Bedeutungszeichen“ aufzuschlüsseln und aus diesem Prozess heraus die ursprüngliche Landschaft zu beschreiben, die sie inspiriert hat. Anhand anthropologischer/linguistischer Belege zeigt sich, dass zwei räumlich und zeitlich nicht miteinander verbundene kulturelle Kontexte gemeinsame kulturelle Merkmale aufweisen können. Solche parallelen Merkmale ergeben sich aus ähnlichen anthropologischen Erfahrungen in der natürlichen ländlichen Welt und aus dem Einfluss wirtschaftlicher Aktivitäten auf das tägliche Leben der antiken Menschen.

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Veröffentlicht

2024-04-12