Auf Abstand zu Gottes unheimlicher Macht? Distanzierungspotenziale in Ps 139

Autor/innen

Schlagworte:

Psalms, Intertextuality, Job, Relationship with God

Abstract

Das Gottesbild von Ps 139 ist hoch ambivalent: ein Gott, der dem Betenden (zu) nahe kommt. Gerade die Möglichkeit, dieses Gottesbild in Pastoral, Liturgie und religiöser Bildung missbräuchlich einzusetzen (Tilmann Moser; Doris Reisinger), erfordert einen sensiblen Umgang mit Ps 139. Die Exegese kann ihren Beitrag zu einer Sensibilisierung leisten, wenn sie nicht nur auf die Identifikations-, sondern auch auf die Distanzierungspotenziale hinweist, die biblische Texte wie Ps 139 bieten. Durch die Möglichkeit zur Distanzierung wird die ästhetische Freiheit der Lesenden gewahrt. Zwei konkrete Distanzierungspotenziale sollen in diesem exegetischen Beitrag erhoben werden: die Psalmenüberschrift und die Positionierung Ijobs zum Gottesbild von Ps 139. Für Letzteres werden die starken intertextuellen Bezüge zwischen Ps 139 und Ijob ausgewertet.

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Veröffentlicht

2025-06-17